Batteriespeicher: Wachstum von 50 Prozent in Deutschland im Jahr 2024
28.02.2025: Deutschland verzeichnete 2024 einen starken Zuwachs an Batteriespeichern. Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) wurden im vergangenen Jahr knapp 600.000 neue Speicher installiert. Die Gesamtkapazität aller Batteriespeicher wuchs dadurch um fast 50 Prozent und erreichte Ende 2024 rund 19 Gigawattstunden (GWh). Diese Kapazität reicht aus, um den täglichen Strombedarf von über zwei Millionen Zwei-Personen-Haushalten zu decken.
Steigendes Interesse an Stromspeichern in Haushalten und Unternehmen
Ein Großteil des Wachstums ist auf private Haushalte zurückzuführen. Rund 580.000 neue Heimspeicher wurden 2024 in Betrieb genommen, was die Gesamtzahl der solaren Heim-Batteriespeicher auf etwa 1,8 Millionen ansteigen ließ. Insgesamt sind in Eigenheimen Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von etwa 15,4 GWh verbaut.
Auch Unternehmen setzen verstärkt auf Batteriespeicher. Die Zahl der installierten Gewerbespeicher wuchs im Vergleich zum Vorjahr um über 60 Prozent auf insgesamt 38.000 Einheiten mit einer Gesamtkapazität von fast 1,4 GWh. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Großspeicher: 2024 wurden rund 100 Großbatterien mit einer Kapazität von etwa 0,8 GWh installiert – eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr.
Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher als Standard
Die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Speichern wird zunehmend zum Standard. Dies liegt nicht nur an sinkenden Kosten für Speichertechnologien, sondern auch an deren Beitrag zur Netzstabilität. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW, betont, dass intelligente Speicherlösungen nicht nur die Stromkosten für Verbraucher senken, sondern auch das Stromnetz entlasten und die Energiewende vorantreiben.
Mit der Kombination aus Photovoltaikanlage und Stromspeicher machen sich Besitzer mit bis zu 80 Prozent unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Zudem erleichtert eine kürzlich im Bundestag beschlossene Gesetzesreform die flexiblere Nutzung von Speichern. Durch den Abbau von Marktbarrieren sollen Batteriespeicher noch besser in das Energiesystem integriert werden können.
Großspeicher in Deutschland auf dem Vormarsch
Während die Kapazität neu installierter Heimspeicher 2024 leicht rückläufig war, boomt der Markt für große Batteriesysteme. Experten prognostizieren, dass sich die installierte Kapazität großer Speicher in den kommenden zwei Jahren verfünffachen könnte. Damit könnte der Ausbau der Speicherkapazitäten mit dem ambitionierten Wachstum von Wind- und Solarenergie Schritt halten.
Speicher sind das effizienteste Instrument, um erneuerbare Energien zuverlässig in das Stromnetz zu integrieren. Körnig fordert daher weitere Maßnahmen, um den Ausbau zu beschleunigen, darunter vereinfachte Genehmigungsverfahren und eine bessere Einbindung von Speichern in das Strommarktdesign.
Zukunftsaussichten: Speicherausbau als Schlüssel zur Energiewende
Ein schneller Ausbau der Batteriespeicher ist essenziell, um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben. Die steigende Verbreitung von Heimspeichern und Großanlagen zeigt, dass Speichertechnologien zunehmend wirtschaftlich und attraktiv werden. Dank neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und sinkender Kosten könnte sich der Markt weiter beschleunigen.
Besonders große Batteriesysteme werden eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes spielen und den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Langfristig hängt der Erfolg von einer besseren Netzintegration, weiteren technologischen Fortschritten und politischen Anreizen ab. Gelingt dies, könnte Deutschland eine Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Energiespeicherung in Europa einnehmen.
Das Nachrüsten der privaten Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher lohnt sich auch für Endverbraucher mit privaten Solaranlagen, denn dadurch kann die Kapazität der Anlage enorm gesteigert werden. Die Kombination mit einer Wärmepumpe macht Nutzer fast vollständig unabhängig vom europäischen Energiemarkt. Nicht nur private Immobilienbesitzer profitieren von diesem Trend. Der Mieterstrom bewährt sich zunehmend als Win-Win-Investition für Mieter und Vermieter.