Direktvermarktung: PV mit Speicher rechnet sich auch ohne Förderung
09.04.2025: Die wirtschaftliche Nutzung von Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte hat in den letzten Jahren enorm an Dynamik gewonnen. Insbesondere Eigenheimbesitzer, die ihren erzeugten Solarstrom nicht nur selbst nutzen, sondern auch gewinnbringend vermarkten möchten, profitieren heute von attraktiven Möglichkeiten – auch ohne klassische EEG-Förderung. Möglich wird das durch gesunkene Kosten für Speicher und Solartechnik, gesetzliche Neuerungen und eine intelligente Direktvermarktung, die sich mittlerweile auch für kleinere Anlagen lohnt.
Die Direktvermarktung eröffnet die Chance, den selbst erzeugten Strom durch die eigene Photovoltaikanlage gezielt zu den besten Börsenpreisen zu verkaufen – und das stundenaktuell. Gerade in Zeiten stark schwankender Strompreise kann diese Form der Vermarktung höhere Erlöse bringen als die feste Einspeisevergütung. Voraussetzung dafür ist der Einsatz eines Batteriespeichers und eines intelligenten Messsystems (Smart Meter), um den Strom optimal zu speichern und zum richtigen Zeitpunkt einzuspeisen.
Flexibel und gewinnbringend für kleine PV-Anlagen
Bis vor Kurzem war die Direktvermarktung vor allem größeren Anlagen vorbehalten. Dank neuer gesetzlicher Regelungen wie dem Solarspitzen-Gesetz und der EEG-Reform 2025 wird sie nun auch für kleinere PV-Anlagen ab 7 kWp realistisch und sinnvoll. Die Installation eines Smart Meters ist mittlerweile verpflichtend und ermöglicht eine stündlich genaue Vermarktung an der Strombörse. Betreiber schließen hierfür einen Vertrag mit einem Direktvermarkter ab, der den Strom übernimmt, an der Börse verkauft und eine monatliche Vergütung – abzüglich Provision – auszahlt.
Ein weiterer Vorteil: Durch das sogenannte Marktprämienmodell erhalten Betreiber, deren Anlage noch unter die EEG-Förderung fällt, eine zusätzliche Prämie, falls die Börsenpreise unter den Förderwert fallen. So sind Mindestvergütungen abgesichert. Wer keine Förderung mehr erhält oder bewusst darauf verzichtet, kann mit etwas Risiko, aber auch größerem Potenzial direkt von hohen Börsenpreisen profitieren.
Beispielrechnung zeigt wirtschaftliche Vorteile
Wie sehr sich die Direktvermarktung lohnt, zeigt eine Beispielrechnung: Eine 10-kWp-Anlage mit einem 30-kWh-Speicher und einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh kann im Sommer etwa 4.800 kWh Strom ins Netz einspeisen.
Durch geschickte Preisoptimierung per Speicher und HEMS-System (Home Energy Management System) lassen sich über 90 % davon gezielt zu Spitzenpreisen verkaufen – bei einem durchschnittlichen Erlös von 12,7 Cent pro kWh, statt der aktuell garantierten 7,94 Cent. Das ergibt eine erhebliche Mehreinnahme, mit der sich die Speicher-Investition bereits nach etwa drei Jahren amortisiert.
Auch im Winter bringt ein dynamischer Stromtarif Vorteile: Der Speicher kann in günstigen Zeiten geladen und der Strom später im Haushalt genutzt werden. So lassen sich zusätzlich bis zu 170 Euro jährlich einsparen – bei gleichzeitiger Entlastung des Stromnetzes.
Die Zukunft gehört der intelligenten Stromvermarktung
Mit den neuen Rahmenbedingungen ist klar: Die Kombination aus Photovoltaik, Batteriespeicher und Direktvermarktung ist längst nicht mehr nur ein Modell für Großanlagen oder Pioniere. Dank smarter Technik, gesetzlicher Erleichterungen und fallender Kosten wird sie zum rentablen Geschäftsmodell für Eigenheimbesitzer.
Die feste EEG-Vergütung verliert an Bedeutung – stattdessen zählen Flexibilität, Marktanbindung und eine smarte Nutzung des selbst erzeugten Stroms. Wer frühzeitig umstellt, profitiert doppelt: von niedrigen Stromkosten im Eigenverbrauch und von höheren Erlösen am Markt.
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