Erneuerbare-Energien-Gesetz: 25 Jahre EEG in Deutschland
31.03.2025: Am 1. April 2025 feiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sein 25-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums appelliert u. a. der WWF Deutschland an die Politik, den eingeschlagenen Kurs beim Ausbau erneuerbarer Energien konsequent fortzusetzen. Neue Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern wie Gas, Kohle und Öl könnten das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gefährden. Der Übergang zu erneuerbaren Energien hingegen stärkt Deutschlands Energiesouveränität und trägt zum Klimaschutz bei.
EEG: Ein Erfolgsmodell für den Klimaschutz
Seit seinem Inkrafttreten am 1. April 2000 hat das EEG maßgeblich dazu beigetragen, den Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix von rund sechs Prozent auf nahezu 60 Prozent zu erhöhen.
Dieses Gesetz hat Investitionen in saubere Technologien gefördert und den Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben, wodurch der Strom in Deutschland sauberer und die entsprechenden Technologien kostengünstiger wurden. Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland, betont die internationale Vorbildfunktion des EEG und fordert die nächste Bundesregierung auf, die Energiewende in Deutschland konsequent zu vollenden.
Wirtschaftliche Vorteile durch erneuerbare Energien
Der Ausbau von Wind- und Solarenergie hat nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile. Zwischen 2019 und 2024 sparte Deutschland laut dem Ember Electricity Review im Stromsektor 12,5 Milliarden Euro an Kosten für Gas- und Kohleimporte ein.
Diese Einsparungen unterstreichen die Rolle des EEG bei der Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten. Angesichts aktueller geopolitischer Spannungen ist Energiesouveränität wichtiger denn je. Zudem zeigen Studien von OECD und UNDP, dass gut geplante Klimaschutzmaßnahmen das Wirtschaftswachstum fördern können.
Für Deutschland ist es nun entscheidend, finanzielle Mittel gezielt in zukunftsweisende Bereiche zu investieren. Dazu zählen der weitere Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Flexibilisierung des Stromnetzes.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz kurz erklärt
Das EEG wurde eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Es garantierte zunächst feste Einspeisevergütungen für Anlagenbetreiber und verpflichtete Netzbetreiber, Strom aus erneuerbaren Quellen bevorzugt ins Netz einzuspeisen. Die Finanzierung erfolgte über die EEG-Umlage, die über den Strompreis von den Verbrauchern getragen wurde.
Seit 2022 werden die EEG-Kosten aus dem Bundeshaushalt finanziert. Das Gesetz setzt klare Ausbauziele: etwa 80 Prozent erneuerbarer Strom bis 2030 und idealerweise 100 Prozent bis 2035. Dank des EEG ist die Windenergie mittlerweile Deutschlands wichtigster Energieträger in der Stromerzeugung.
Studie: Hohe Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien
Forscher der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg haben in einer aktuellen Studie ermittelt, dass 80 bis 90 Prozent der gesamten für das Erreichen der Erneuerbaren-Ziele notwendigen EEG-Vergütungen bereits gezahlt wurden. Neuere Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie Offshore- und Onshore-Windparks seien bereits wettbewerbsfähig.
Die Analyse schätzt die zukünftigen Subventionen je nach Szenario auf 26,7 bis 71,8 Milliarden Euro, was 7 bis 17 Prozent der gesamten Subventionen entspricht. Dieses Ergebnis bestätigt die hohe Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Erneuerbaren-Anlagenparks auf dem heutigen Energiemarkt.
Prioritäten für den weiteren Ausbau
Angesichts der gesunkenen Kosten sollten der Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik priorisiert werden, da sie die kostengünstigsten Technologien darstellen. Zudem sollten Hindernisse abgebaut werden, die nicht nur finanzieller Art sind, wie etwa der Bürokratieabbau bei Genehmigungsverfahren für Projekte mit erneuerbarer Energie und die Erhöhung der Akzeptanz von Flexibilitätstechnologien in der Gesellschaft.
Das 25-jährige Jubiläum des EEG ist Anlass, die bisherigen Erfolge zu würdigen und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten. Ein konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend, um Klimaneutralität zu erreichen, wirtschaftliche Vorteile zu sichern und Deutschlands Energiesouveränität zu stärken.