Photovoltaik-Zubau März 2025: Rückgang mit Perspektive auf Aufschwung

Solarpanele auf einem Dach vor Bergpanorama22.04.2025: Die Bundesnetzagentur hat die Photovoltaik-Zubauzahlen für März 2025 veröffentlicht – und diese fallen überraschend niedrig aus. Mit geschätzten 787,2 Megawatt neu installierter Leistung ist dies der schwächste Zuwachs seit Dezember 2022. Auch wenn dieser Wert unter den Erwartungen liegt, ist die Stimmung in der Branche besser, als die Zahlen vermuten lassen.

Besonders die Dach- und Freiflächenanlagen verzeichneten einen deutlichen Rückgang. Im März wurden nur etwa 25.000 neue Dachanlagen mit einer Gesamtleistung von 385,5 Megawatt gemeldet – deutlich weniger als in den Vormonaten. Bei den Freiflächenanlagen sank der Zubau auf 280,5 Megawatt, obwohl im Februar noch mehr als 1.100 Megawatt neu hinzugekommen waren.

Ursachen des Rückgangs: Gesetzesänderung und Marktunsicherheit

Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung am Markt dürfte das im Februar in Kraft getretene Solarspitzengesetz sein. Es besagt, dass Photovoltaikanlagen bei negativen Börsenstrompreisen keine Vergütung mehr erhalten. Für Anlagen unter 100 Kilowatt ohne intelligentes Messsystem bedeutet dies zusätzlich eine Begrenzung der Einspeiseleistung auf 60 Prozent. Ein Punkt, der viele potenzielle Investoren verunsichert haben dürfte.

Zudem wirkt sich die derzeit angespannte geopolitische und wirtschaftliche Lage dämpfend auf Investitionen aus. Die Unsicherheit auf globaler Ebene sowie steigende Zahlungsausfälle und Insolvenzen in der Solarbranche führen zu einer gewissen Kaufzurückhaltung. Die Politik ist daher gefragt, den Rahmen für stabile Investitionen zu verbessern und die Energie- wie auch Klimawende weiter zu fördern.

Erfreuliche Entwicklung bei Balkonkraftwerken

Trotz des schwachen Gesamtergebnisses gibt es auch positive Signale: Der Boom bei Steckersolargeräten hält ungebrochen an. Im März wurden fast 42.500 solcher Mini-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 49,3 Megawatt registriert – doppelt so viele wie noch in den Monaten zuvor. Das zeigt deutlich, dass das Interesse an der Solarenergie im Kleinanlagenbereich wächst und Bürgerinnen und Bürger weiterhin bereit sind, in nachhaltige Energielösungen zu investieren.

Auch bei sonstigen PV-Anlagen wie Installationen auf Parkplätzen oder Lärmschutzwänden wurden zusätzliche 4,5 Megawatt installiert – ein kleiner, aber erwähnenswerter Beitrag zum Gesamtzubau.

Zweites Quartal mit besseren Aussichten

Obwohl der Start ins Solarjahr 2025 verhalten war, stehen die Zeichen für das zweite Quartal auf Aufschwung. Die Nachfrage im Großhandel zieht bereits an, und zahlreiche Vertriebspartner berichten von steigenden Anfragen. Auch die abgefragte Modulleistung lag im März erstmals über dem Niveau des Vorjahres – ein klares Indiz für eine bevorstehende Belebung.

Gleichzeitig haben sich viele Installateure mittlerweile auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt. Technische Lösungen wie größere Speicher, intelligente Beladungssysteme und dynamische Stromtarife ermöglichen es, die Anforderungen des Solarspitzengesetzes wirtschaftlich sinnvoll zu erfüllen. Das steigert die Attraktivität von PV-Anlagen und dürfte schon bald wieder zu höheren Zahlen bei der Inbetriebnahme neuer Photovoltaikanlagen führen.

Gedämpfter Zubau, aber positive Dynamik

Zwar war der PV-Zubau im März 2025 mit unter 800 Megawatt enttäuschend, doch die Entwicklung im Bereich Stecker-Solar, positive Nachfrage-Trends im Großhandel und innovative Anpassungen im Handwerk geben Anlass zur Hoffnung. Mit dem Sonnenstand steigen traditionell auch die Installationen – und mit ihnen womöglich bald auch wieder die Statistik.

Eine Umfrage zur Bundestagswahl zeigte, dass fast zwei Drittel der Deutschen den Ausbau der Energiewende unterstützen – vor allem im Bereich Solarthermie. Besonders kommunale Wärmenetze könnten künftig eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Energieversorgung spielen. Der Bundesverband Solarwirtschaft forderte schon im Februar 2025 klare politische Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize, um die Solarthermie als wichtigen Bestandteil der Energiewende zu stärken.

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