Solarstrom: Rekordwert im März – fossile Energien dennoch dominant

3 Glühlampen15.04.2025: Der März 2025 hat ein neues Kapitel in der deutschen Stromerzeugung geschrieben. Der Anteil erneuerbarer Energien lag bei 47 Prozent – vor allem dank eines außergewöhnlich starken Monats für die Photovoltaik. Mit einem Anteil von 17 Prozent am Strommix verzeichnete die Solarenergie ihren bisher höchsten März-Wert. Maßgeblich verantwortlich für diesen Rekord war nicht nur das sonnige Wetter, sondern auch der Zubau neuer Anlagen in den Monaten zuvor.

Trotz dieses Erfolgs konnten die Erneuerbaren insgesamt nicht die Führung übernehmen. Die konventionellen Energiequellen dominierten weiterhin mit einem Anteil von 53 Prozent. Insbesondere Erdgas (21 Prozent), Braunkohle (18 Prozent) und Steinkohle (8 Prozent) lieferten einen bedeutenden Beitrag zur Stromerzeugung. Infolge des erhöhten fossilen Anteils stiegen die CO₂-Emissionen der Stromerzeugung gegenüber dem Vorjahresmonat um deutliche 21 Prozent an.

Wie setzte sich der deutsche Strommix im März zusammen?

Die Windkraft fiel im März als tragende Säule der Energiewende schwächer aus als gewohnt. Mit nur 19 Prozent blieb sie deutlich hinter dem durchschnittlichen März-Wert der letzten sechs Jahre (26 Prozent) zurück. Ein windarmer Monat war hierfür ausschlaggebend. Demgegenüber konnte die Solarenergie zulegen. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg im Vergleich zum März 2024 um 1,9 Terawattstunden – ein Zuwachs von 36 Prozent. Der kontinuierliche PV-Ausbau zeigt Wirkung, selbst in den traditionell lichtärmeren Monaten.

Auch im ersten Quartal 2025 setzte sich dieser Trend fort. Die Photovoltaik kam auf 9 Prozent der gesamten Stromerzeugung – so viel wie nie zuvor in einem ersten Quartal. Die Windenergie erreichte mit 25 Prozent zwar den höchsten Anteil unter den Einzeltechnologien, blieb aber dennoch unter dem langjährigen Durchschnitt. Die gesteigerte Abhängigkeit von fossilen Energien ließ nicht nur die Emissionen im Quartalsvergleich um 19 Prozent steigen, sondern trieb auch die Strompreise auf durchschnittlich 112 Euro pro Megawattstunde – gegenüber 68 Euro im Vorjahreszeitraum.

Windkraftausbau gewinnt an Schwung

Trotz des aktuellen Windtiefs gibt es gute Nachrichten für die künftige Entwicklung. Die jüngste Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land war bereits die dritte in Folge, die überzeichnet war. Für ausgeschriebene 4,1 Gigawatt wurden Gebote in Höhe von 4,9 Gigawatt eingereicht – ein klares Signal für das wachsende Interesse der Branche. Diese rege Beteiligung dürfte sich bald in konkretem Ausbau niederschlagen, denn vom Zuschlag bis zur Realisierung vergehen im Schnitt nur 23 Monate. Zudem wirkt sich der Wettbewerb positiv auf die Förderung aus. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag mit 7 Cent pro Kilowattstunde unter dem erlaubten Höchstwert.

Photovoltaik weiter auf Wachstumskurs

Der Zubau an PV-Anlagen blieb mit rund 3,4 Gigawatt im ersten Quartal 2025 stabil auf Vorjahresniveau. Während der Bau kleinerer Anlagen leicht zurückging, dominierten größere Dachanlagen mit einer Leistung über 100 Kilowatt-Peak. Diese machen etwa 60 Prozent des Gesamtzubaus aus und sind verpflichtet, ihren Strom direkt am Markt zu handeln. Auch der Anteil der Freiflächenanlagen legte im Vergleich zum Vorjahr zu, während Balkonkraftwerke zwar zahlenmäßig eine kleinere Rolle spielen, sich aber im Zubau verdoppelt haben.

Damit die hohen Zubauzahlen künftig auch optimal wirtschaftlich genutzt werden, ist eine flexible Stromnachfrage entscheidend. Anwendungen wie Elektroautos, Wärmepumpen oder Stromspeicher in privaten Haushalten können gezielt dann Strom verbrauchen, wenn das Angebot durch Solarenergie besonders hoch ist – und so nicht nur das Stromnetz entlasten, sondern auch von günstigeren Strompreisen profitieren.

Ein ergänzender Aspekt bei der Bewertung des PV-Zubaus: Nachträgliche Meldungen im Marktstammdatenregister haben ergeben, dass der tatsächliche PV-Zubau im ersten Quartal 2024 sogar bei 4,3 Gigawatt lag. Das relativiert die aktuellen Zuwachszahlen etwas – zeigt aber auch, wie dynamisch und anpassungsbedürftig die Datenlage in diesem Bereich ist.

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