Sonne, Wind und China: Sauberer Strom weltweit auf Rekordkurs
08.04.2025: Die globale Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen hat 2024 einen historischen Meilenstein erreicht. Solar war das 20. Jahr in Folge die am schnellsten wachsende Energiequelle. Das geht aus dem aktuellen „Global Electricity Review“ der Denkfabrik Ember hervor. Allein die erneuerbaren Energien steuerten 30,9 Prozent bei, Atomstrom ergänzte weitere 9 Prozent. Maßgeblich verantwortlich für den Schub ist vor allem die Solarenergie mit einem Wachstum von 29 Prozent.
China führt das weltweite Wachstum bei Solarenergie an
Mit über 2.100 Terawattstunden (TWh) Strom aus Sonnenenergie hat sich die globale Solarstromproduktion in nur drei Jahren verdoppelt. Der Anteil an der weltweiten Stromerzeugung stieg von 5,6 Prozent (2023) auf 6,9 Prozent im Jahr 2024. Besonders bemerkenswert ist dabei die Entwicklung in China: Mehr als die Hälfte des weltweiten Solarzuwachses – rund 250 TWh – entfiel auf die Volksrepublik. Damit trug Chinas Ausbau der sauberen Energie maßgeblich dazu bei, 81 Prozent seines steigenden Strombedarfs im Jahr 2024 zu decken. Auch Indien zog nach und verdoppelte seine neu installierte Solarkapazität im Vergleich zum Vorjahr.
Neben der Solarenergie legte auch die Windkraft weiter zu und erreichte einen Anteil von 8,1 Prozent an der globalen Stromerzeugung. Die Wasserkraft blieb mit 14,3 Prozent die bedeutendste einzelne erneuerbare Energiequelle. Weitere regenerative Quellen machten 2,6 Prozent aus. Trotzdem blieb Kohle mit 34,4 Prozent weltweit die dominierende Stromquelle, gefolgt von Erdgas mit 22 Prozent.
Stromnachfrage steigt: Wetterextreme und Technologie treiben Bedarf
Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien stieg die weltweite Stromnachfrage 2024 um 4 Prozent – und mit ihr die Emissionen. Der Grund: Hitzewellen in vielen Teilen der Welt führten zu einer deutlich höheren Nutzung von Klimaanlagen, was fast ein Fünftel des Nachfrageanstiegs ausmachte. In der Folge wuchs auch die fossile Stromerzeugung leicht um 1,4 Prozent, was die CO₂-Emissionen im Stromsektor auf ein neues Rekordhoch trieb. Ohne diesen Temperatureffekt wäre der fossile Strom nur um 0,2 Prozent gewachsen – 96 Prozent der verbleibenden Nachfrage wurden durch saubere Energie gedeckt.
Zunehmend tragen auch technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz, Rechenzentren, Elektroautos und Wärmepumpen zur steigenden Stromnachfrage bei. Allein diese Sektoren verursachten 2024 ein zusätzliches Wachstum von 0,7 Prozent – doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren.
Fossile Energie wird immer mehr an Bedeutung verlieren
Ember prognostiziert jedoch, dass das Wachstum sauberer Stromquellen in den kommenden Jahren das Nachfrageniveau übertreffen wird. Die derzeit erwartete Zunahme erneuerbarer Erzeugung reicht laut Bericht aus, um eine jährliche Nachfrage von 4,1 Prozent bis 2030 zu decken. Damit könnte ein nachhaltiger Rückgang der fossilen Energieerzeugung eingeläutet werden.
„Solar- und Windenergie sind bereit, den wachsenden Strombedarf zu decken“, so Ember-Direktor Phil MacDonald. Wer auf ein weiteres Wachstum fossiler Energien setzt, wird enttäuscht sein. Auch Professor Xunpeng Shi von der International Society for Energy Transition Studies betont: „China und Indien stehen im Zentrum der Energiewende und gestalten die Zukunft des globalen Stromsystems entscheidend mit.“
Hier kann die gesamte Studie „Global Electricity Review 2025“ der Denkfabrik Ember nachgelesen werden.
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