Trendwende: Preise für Solarmodule steigen wieder
27.02.2025: Nach zwei Jahren kontinuierlicher Preisrückgänge bei Solarmodulen ist nun eine Wende eingetreten. Während der Preisverfall den Ausbau von privaten Photovoltaikanlagen in Deutschland erheblich gefördert hatte, zeichnet sich nun ein gegenläufiger Trend ab. Bereits in den vergangenen Monaten gab es erste Anzeichen für eine Preissteigerung, die sich nun bestätigt hat. Experten gehen davon aus, dass dieser Anstieg in den kommenden Monaten weiter anhalten wird.
Ursachen für den Preisanstieg bei Solarmodulen
Ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklung ist die Entscheidung Chinas, die Produktion von Solarmodulen bewusst zu begrenzen. Durch eine festgelegte Produktionsquote für Unternehmen innerhalb des nationalen PV-Konsortiums wird das Angebot künstlich verknappt. Gleichzeitig sind frühere Exportvergünstigungen entfallen, wodurch weniger Module auf den europäischen Markt gelangen. Die Folge: eine sinkende Verfügbarkeit, die bereits jetzt erste Auswirkungen auf die Preise zeigt.
Entwicklung der Modulpreise nach Segmenten
Die Preiserhöhungen betreffen vor allem das Low-Cost- und das Mainstream-Segment. Seit Dezember 2024 sind die Preise für Low-Cost-Module um 8,3 % gestiegen, während Mainstream-Module mit 10,5 % pro Wattpeak den größten Anstieg verzeichneten.
Auch im Januar 2025 setzte sich dieser Trend fort: Low-Cost-Module verteuerten sich um weitere 7,7 %, Mainstream-Module um 4,8 % und Full-Black-Module um 3,8 %. Lediglich High-Efficiency-Module blieben bislang preisstabil. Experten gehen jedoch davon aus, dass auch hier ein Anstieg nicht ausgeschlossen ist.
Auswirkungen auf Verbraucher und Händler in Deutschland
Für Verbraucher bedeutet dieser Anstieg, dass sich die Preise für Photovoltaikanlagen mittelfristig verteuern könnten. Wer eine größere PV-Anlage plant, sollte daher nicht zu lange mit dem Kauf warten, da die Module voraussichtlich weiter im Preis steigen werden.
Händler reagieren bereits auf die Entwicklung und sichern sich Lagerbestände zu noch vergleichsweise günstigen Konditionen. Allerdings ist zu erwarten, dass diese Bestände bald zu höheren Preisen weiterverkauft werden.
Chance für höhere Qualität bei PV-Anlagen
Die steigenden Preise könnten jedoch auch positive Auswirkungen haben. Da höhere Marktpreise es Herstellern ermöglichen, verstärkt in hochwertigere Rohmaterialien zu investieren, könnte dies zu einer allgemeinen Qualitätssteigerung bei Solarmodulen führen.
In den letzten Jahren standen viele Produzenten unter immensem Kostendruck, was sich teilweise negativ auf die Qualität auswirkte. Nun könnten insbesondere europäische Hersteller wieder verstärkt am Marktgeschehen teilnehmen und sich durch hochwertige Produkte gegen die asiatische Konkurrenz behaupten.
Globale Marktentwicklung und Prognosen
Auch international wird mit weiter steigenden Modulpreisen gerechnet. Branchenanalystin Yana Hryshko von Wood Mackenzie geht davon aus, dass die Preise für Tier-1-Module bis Ende 2025 zwischen 0,12 und 0,15 US-Dollar pro Watt liegen werden.
Grund dafür ist unter anderem der Abbau von Überkapazitäten, insbesondere bei kleineren Herstellern mit veralteter Technologie. Viele dieser Produzenten könnten vom Markt verschwinden oder sich auf andere Geschäftsbereiche konzentrieren.
Modulpreise steigen moderat, aber kontinuierlich
Obwohl der plötzliche Preisverfall der vergangenen Jahre gestoppt ist, wird der Anstieg der Modulpreise voraussichtlich moderat verlaufen. Die Produktionseinschränkungen in China und die Konsolidierung der Branche führen zu einer Angebotsverknappung, was mittelfristig höhere Preise zur Folge hat.
Wer in eine Photovoltaikanlage investieren möchte, sollte diese Entwicklung im Blick behalten und möglichst frühzeitig handeln. Es lohnt sich, einen Kostenvoranschlag für die eigene Photovoltaikanlage von verschiedenen Fachfirmen in der Region erstellen zu lassen, um die für Interessenten beste Option auszuwählen.