Was ist der Azimutwinkel? Der auch als Azimuth bezeichnete Winkel spielt unter anderem bei der Photovoltaik eine entscheidende Rolle. Welche das ist und was das mit der Leistungsfähigkeit Ihrer Photovoltaikanlage zu tun hat und woher der Begriff stammt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Beispiele für den Süd-Azimutwinkel
Ausrichtung nach Süden
0°
Ausrichtung nach Südwest
+45°
Ausrichtung nach Westen
+90°
Ausrichtung nach Nordwest
+135°
Ausrichtung nach Südost
-45°
Ausrichtung nach Osten
-90°
Ausrichtung nach Nordost
-135°
Ausrichtung nach Nord
+/-180°
Was ist Azimut?
Der Begriff Azimut stammt von dem arabischen Wort „as-sumūt“ ab, was auf Deutsch „die Wege“ bedeutet und wurde erstmals von Gelehrten in der Astronomie verwendet. Er beschreibt die Abweichung von einer ideal gedachten Ausrichtung und wird unter anderem bei der Navigation, Kartografie, Artillerie oder Technik verwendet und in Winkelgraden gemessen.
Der Süd-Azimutwinkel gibt die Abweichung von der Südausrichtung an, entsprechend gibt der Nord-Azimutwinkel die Abweichung von der Nordausrichtung an. Folglich beträgt bei perfekter Südausrichtung der Wert 0°. Bei einer Abweichung nach Westen werden die Werte mit einem Plus angegeben und entsprechend nach Osten mit einem Minus.
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Verwendung des Azimuts in der Photovoltaik
Der Azimutwinkel spielt eine wichtige Rolle um festzustellen, ob Ihr Dach für eine Photovoltaikanlage geeignet ist und welcher Stromertrag sich ergeben kann. Solarmodule arbeiten bei perfekter Ausrichtung nach Süden am effektivsten, denn die stärkste Solareinstrahlung erreicht uns auf der Nordhalbkugel am Tag aus dem Süden.
Zwar wird bei einer Ost-West-Ausrichtung etwas weniger Solarstrom erzeugt, dafür jedoch gleichmäßiger über den Tag verteilt, sodass der erzeugte Strom länger nutzbar ist, was zu einem potentiell höheren Eigenverbrauch führen kann.
Eine genaue Berechnung nimmt der Solaranlagenbauer vor.
Abweichungen in der Himmelsrichtung von bis zu 45 Grad verringern den Ertrag nur um rund 5 Prozent. Bei einem Azimutwinkel von 90 Grad kann die Ertragsminderung allerdings bis zu 40 Prozent betragen.
Wie entstehen diese Leistungsverluste? Neben dem Azimut trägt auch der Neigungswinkel der Photovoltaikanlage entscheidend zum möglichen Energieverlust bei. Dieser sollte bei ungefähr 10 Grad liegen. Dünnschicht-Module eignen sich sogar für ungünstigere Neigungswinkel. Nur wenn beide Winkel optimal eingehalten werden, leistet die PV Anlage optimal ihren Dienst.
So berechnen Sie den Azimutwinkel
Bei der Berechnung können Sie zwischen zwei Varianten wählen, der klassischen Methode oder mithilfe eines Online-Kartendienstes wie etwa Google Earth.
Klassische Methode
Es wird ein Lageplan benötigt, den es beim Vermessungsamt gibt. Alternativ lässt sich auch eine sehr genaue Land- oder Wanderkarte verwenden. Prüfen Sie, ob die Karte nach Norden ausgerichtet ist, was üblicherweise der Fall sein sollte
Setzen Sie nun Ihr Geodreieck im Süden bei null Grad an und lesen Sie dann die Winkelabweichung Ihrer Dachausrichtung auf der Skala ab. Eine nördliche Ausrichtung liegt bei 180°, eine östliche bei -90°, eine westliche bei 90°.
Online mit Google Earth und Co
Rufen Sie die Google Earth Webseite auf und geben Sie dort Ihre Adresse ein. Wählen Sie die D2-Ansicht und drehen Sie mit dem Kompass rechts oben das Dach parallel zur unteren Kante des Browser-Fensters. Dann haben Sie den Azimut ermittelt.
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Ohne Stromspeicher kann ein Einfamilienhaus mit eigener PV-Anlage ca. 30% des Solarstroms selbst nutzen. Mit einem Solarstrom Speicher ist ein Eigenverbrauch von 60-80% möglich.