Produziert eine Photovoltaikanlage im Winter überhaupt Strom? Viele Menschen fragen sich, was passiert bei starkem Schneefall?
Sie können zwischen verschiedenen Arten von Photovoltaikanlagen für das Camping wählen. Diese unterscheiden sich im Verwendungszweck und bei der Leistung. Mit einer Photovoltaikanlage erzeugen Sie Strom und mit einer thermischen Camping Solaranlage Warmwasser zum Duschen oder für den Abwasch. Da der Platz im Fahrzeug und auf dem Dach begrenzt ist, gilt: Je weniger Strom Sie verbrauchen, desto leichter lässt sich eine autarke Stromversorgung realisieren.
Autarke Stromversorgung mit einer Camping Photovoltaikanlage
Mit einer Camping Photovoltaikanlage machen sich Camper unabhängiger von einer externen Stromquelle und gewinnen so bei Reisen mehr Freiheit bei der Wahl des Standortes. So wird das Übernachten auch außerhalb von Campingplätzen deutlich komfortabler. Die Photovoltaikmodule werden meist auf dem Dach des Wohnmobils oder Wohnwagens befestigt. Besonders praktisch ist es, wenn sich die Neigung der Module einstellen lässt und so ein möglichst optimaler Winkel zur Sonne erreicht wird.
Die Camping Solaranlage funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Photovoltaikanlage auf dem heimischen Hausdach. Natürlich ist die Camping Solaranlage kompakter und damit nicht so leistungsstark. Das ist aber auch nicht nötig, da sie viel weniger Energie liefern muss. Sinnvoll kann die Kombination mit einem Speicher sein, um auch außerhalb des Tageslichts flexibel den eigenen Strom zur Verfügung zu haben. Die Anlage kann entweder die bestehende Bordbatterie aufladen oder es wird eine weitere Batterie installiert, um etwa bei Regen oder in den Abendstunden genügend Energie zu liefern.
Komponenten einer Camping Solaranlage
Camping Solaranlagen bestehen unter anderem aus Photovoltaikmodulen, einem Laderegler und haben eine Verbindung zu der Bordbatterie und /oder einer weiteren Batterie. Üblich ist die Befestigung auf dem Dach, praktisch sind aber auch mobile Module, die sich flexibel zur Sonne ausrichten lassen. Diese Geräte sind meist mit einem Speicher ausgestattet, an dem sich zum Beispiel Smartphones per USB aufladen oder andere Geräte direkt betreiben lassen. Bei mobilen Anlagen muss der Camper nicht in der Sonne brutzeln, um Strom zu gewinnen.
Solarkoffer
Ein Solarkoffer besteht aus zwei Modulen, die mit einem Scharnier verbunden sind und sich zusammenklappen lassen. Meistens sind ein Solarregler und ein Anschlusskabel für die Batterie integriert. Die Solarkoffer sind sehr stabil, aber auch dementsprechend schwer.
Es gibt aber auch flexiblere und leichtere Modelle.
Faltbare Solarmodule
Faltbare Solarmodule sind platzsparender und leichter als Solarkoffer. Meistens lassen sich die zwei bis drei Solarmodule im Kunststoffmantel zu einer schlanken Tasche zusammenfalten, inklusive Solarregler und Batterie-Anschlusskabel.
Der Nachteil: Durch das Kunststoffgehäuse kann die Wärme meist nur schlecht wieder abgegeben werden, so dass sich die Leistungsfähigkeit der Module reduziert.
Die Vorteile: Faltbare Solarmodule lassen sich flexibel und ohne Montageaufwand nutzen. Sie lassen sich zum Beispiel hinter der Windschutzscheibe des Wohnwagens mit Saugnäpfen befestigen und dienen dann gleichzeitig als Sonnenschutz und sind so gegen Diebstahl geschützt. Sie lassen sich aber auch außerhalb des Fahrzeugs leicht zur Sonne ausrichten, so kann der Wagen im Schatten bleiben und heizt sich im Sommer nicht so stark auf. Die flexiblen Module sind günstiger in der Anschaffung, aber meist weniger leistungsfähig. Sie lassen sich auch als Ergänzung einer fest installierten Anlage betreiben.
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Fest installierte Solaranlagen
Fest installierte Solaranlagen: Diese werden meist auf dem Fahrzeugdach montiert. Sie haben die Wahl zwischen einer großen Vielfalt an Systemen. Diese verfügen über unterschiedliche Eigenschaften und unterscheiden sich je nach Größe und Komponenten deutlich.
Der größte Unterschied bei den Camping Solaranlagen liegt bei den verwendeten Solarzellen-Arten.
Es gibt zwei Varianten:
Bei Campingfahrzeugen kommen zumeist Solarmodule mit monokristallinem oder polykristallinem Silizium zum Einsatz. Kristalline Solarzellen sind die Klassiker unter den Solarzellen und werden in verschiedenen Variationen aus Silizium gefertigt. Es werden dabei unter anderem monokristalline und polykristalline Zellen verwendet.
CIGS Solarzellen absorbieren Licht sehr gut und sind besonders flach und leicht. Die Abkürzung CIGS steht für den Absorber Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid. Diese Anlagen eignen sich deshalb besonders bei Touren mit einem Zelt und Rucksack.
Laderegler
Eine direkte Verbindung der Solarmodule mit der Batterie ist nicht möglich, denn es wird eine auf die Solarmodule und Batterie abgestimmte Ladespannung benötigt. Diese Aufgabe übernimmt der Laderegler. Er schützt die Batterie auch vor einer Überladung. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Typen, die sich nicht nur preislich stark unterscheiden:
Der PWM-Solarregler (Pulsweitenmodulation) trennt Module und Batterie voneinander, sobald die Batterie vollständig geladen ist.
Ein MPPT-Solarregler (Multi Power Point Tracking) dagegen scannt die Leistungskurve des Solarmoduls und findet so den höchsten Leistungspunkt. Dieser liegt bei einer Spannung von 16 bis 18 Volt. Der Vorteil: Ein MMPT arbeitet deutlich effektiver als ein PVM, so dass die Verluste bei der Spannungsumwandlung deutlich geringer ausfallen und der Batterie mehr Energie zur Verfügung gestellt wird. Allerdings sind MMPT-Solarregler deutlich teurer als PVM-Solarregler, wenn der Strombedarf nicht sehr hoch ist, sollte in vielen Fällen auch PVM ausreichen.
Schaltung von Solarmodulen: Parallel- oder Reihenschaltung?
Bei der Installation von Solarmodulen können Sie zwischen einer Parallel- oder Reihenschaltung wählen. Achten Sie dabei auf einen passenden Kabelquerschnitt. Nur versierte Heimwerker sollten sich an die Installation einer Solaranlage wagen, es besteht ansonsten hohe Brandgefahr und man sollte die Tätigkeit lieber einem Profi überlassen.
Der Nachteil einer Parallelschaltung ist die komplizierte und damit fehleranfällige Verkabelung.
Bei der Reihenschaltung addiert sich die Modulspannung und die Verbindung ist einfacher, weil immer Plus auf Minus zusammengesteckt werden. So führen nur noch zwei Kabel zum Solarregler.
Welche Leistung bieten Camping Solaranlagen?
Die Menge an Strom, die eine Photovoltaikanlage produzieren kann, wird in der Maßeinheit Watt Peak (Wp) angegeben. Dieser Wert wird unter idealen Bedingungen ermittelt und lässt sich im Alltag meist nicht vollständig erreichen.
Was ist bei einer Camping Solaranlage zu beachten? - Diese Punkte sollten Sie vor dem Kauf eine Camping Solaranlage klären:
Wieviel Leistung benötige ich? Dazu sollten Sie Ihren täglichen Strombedarf ermitteln. Dann wissen Sie, wie viel Spannung (Volt) Sie benötigen und wie viel Watt Sie täglich verbrauchen. Daraus ergeben sich die benötigte Leistung und die elektrische Ladung.
Wie viele Geräte sollen regelmäßig betrieben werden? Nur die Kaffeemaschine am Morgen oder sollen auch die Akkus für die E-Bikes geladen werden, Laptop, Fernseher, Kühlschrank usw. betrieben werden? Geht die Reise meist in das sonnige Nordeuropa oder eher ins kühlere Skandinavien?
Hilfreich sind dafür folgende Formeln:
Ampere = Watt durch Volt geteilt
Volt = Watt durch Ampere geteilt
Watt = Volt mit Ampere multipliziert
Viele Camping Fans kommen auf einen Bedarf von 40 Amperestunden pro Tag. Da ist ein kleines Photovoltaikpanel mit 100 Watt (kWp) ausreichend, das bei mitteleuropäischen Lichtverhältnissen 5 Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt wird. Wer mehrere Geräte betreiben will, benötigt entsprechend größere Module.
Ein E12V 100 Ah Akku verfügt über einen Energieinhalt von 1,2 kWh. Das reicht für ungefähr:
90 Stunden Licht mit einer 11 Watt Stromsparlampe
10 Stunden einen Desktop PC-Betrieb
133 Scheiben Brot toasten
70 Tassen Kaffee kochen
Wird eine extra Batterie genutzt?
Üblicherweise wird die Solaranlage mit der Bordbatterie verbunden. Falls Sie eine weitere Batterie nutzen wollen, sollten Sie vorher prüfen, ob der Laderegler zur Wunschbatterie passt. Eine Extra-Batterie benötigen Sie, wenn Sie länger autonom sein wollen, besonders bei schlechtem Wetter mit nur wenig Sonnenschein.
Soll eine bestehende Anlage ausgebaut werden?
Achten Sie auf die Kompatibilität, der technische Fortschritt bei der Photovoltaik ist groß und selbst Systeme des gleichen Herstellers lassen sich nicht immer problemlos kombinieren.
Dachlast beachten
Wie schwer darf ich das Dach meines Campers beladen? Das Dach muss für die Befestigung der Module geeignet sein.
Optimalen Standort wählen
Der Standort des Wohnmobils sollte so gewählt werden, dass die Photovoltaikanlage optimal zur Sonne ausgerichtet werden kann. Achten Sie auf die Sauberkeit der Module, seien Sie aber bei der Reinigung sehr vorsichtig und verwenden Sie nur einen weichen Besen und auf keinen Fall dazu einen Hochdruckreiniger.
Spannungswandler
Wenn Geräte mit einer Spannung von 230 Volt versorgt werden sollen, benötigen Sie einen Spannungswandler. Der Wechselrichter macht aus der 12 Volt Gleichspannung des Bordnetzes 230 V Wechselstrom. Bei empfindlichen Geräten wie Laptops und Fernsehern empfiehlt sich ein Sinus-Wechselrichter, der Unregelmäßigkeiten bei der Stromversorgung ausgleicht.
Fazit
Mit einer Camping Solaranlage versorgen Sie sich ähnlich komfortabel wie zu Hause mit Strom und steigern außerdem Ihre Unabhängigkeit und Flexibilität beim Reisen.
Stromkosten sparen durch eigenen Solarstrom und den nicht genutzten Rest einspeisen – wer sich jetzt für Photovoltaik entscheidet, erhält im Dezember 2024 noch die Förderung von 8,03 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp – 20 Jahre lang garantiert.
Ohne Stromspeicher kann ein Einfamilienhaus mit eigener PV-Anlage ca. 30% des Solarstroms selbst nutzen. Mit einem Solarstrom Speicher ist ein Eigenverbrauch von 60-80% möglich.