Wieso befinden sich die Strompreise auf einem Allzeithoch? Wie hängen die Gas- mit den Strompreisen zusammen?
Seit dem Sommer 2021 sind die Strompreise in Deutschland stark angestiegen, weil die Öl- und Gas-Lieferungen aus Russland reduziert wurden und dadurch die Preise für fossile Energieträger in Europa sich extrem erhöhten.
Was bedeutet die Merit Order?
Die Merit Order (englisch für Reihenfolge der Vorteilhaftigkeit) beschreibt in der Energiewirtschaft die Einsatzreihenfolge der Strom-produzierenden Kraftwerke. Ziel des Stromhandels ist es, einen möglichst günstigen Strompreis festzulegen. Hierbei ist es entscheidend, zu welchem Preis das einzelne Kraftwerk den Strom herstellen kann.
Die Kraftwerke, die am günstigsten produzieren, werden folglich als erstes für die Einspeisung des Stroms genutzt, anschließend die jeweils teurer produzierenden Kraftwerke zugeschaltet, bis der Strombedarf gedeckt ist.
Die Merit-Order beschreibt also in einem vereinfachten Modell die Preisbildung innerhalb eines funktionierenden Strommarktes.
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Zusammenhang Strompreis mit dem Merit-Order-Effekt
An der Strombörse hängen die Preise von Angebot und Nachfrage ab. Dabei spielt das letzte Angebot (Markträumungspreis), welches einen Zuschlag erhält, die entscheidende Rolle. Das Kraftwerk mit den höchsten Produktionskosten setzt somit den Börsenpreis für den Strom aller eingesetzten Kraftwerke.
Die Folge: Alle Kraftwerke erhalten denselben Preis für die Einspeisung bezahlt. Je höher also der Markträumungspreis ausfällt, desto teurer wird der Strom für die Kunden. Die Kraftwerke, die am billigsten produzieren, erzielen folglich den höchsten Gewinn.
Die Stromkosten sinken, wenn zunehmend Energie aus erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Windenergie, Biomasse) eingespeist werden. Nur wenn diese den Strombedarf nicht abdecken können, erfolgt dann beispielsweise die Stromerzeugung aus teureren Atom-, Kohle-, Gas,- oder Ölkraftwerken.
Durch den starken Anstieg der Gaspreise während der Energiekrise haben sich besonders die Erzeugungskosten von Gaskraftwerken vervielfacht. Das führt dazu, dass der Strompreis bei etwa 350 €/MWh liegt, also zehnmal so hoch ist wie 2018.
Fazit
Der Strompreis-Markt wird von langfristigen Verträgen bestimmt, um Preisschwankungen vorzubeugen. Das funktioniert gut in Zeiten ohne Krise. Werden Verträge aber zu einem Zeitpunkt abgeschlossen, wenn die Preise sehr hoch sind, führt das zu hohen Verbraucherpreisen, selbst wenn die Preise an der Börse wieder gefallen sind.
Deswegen kann die Lösung für den Verbraucher nur in der verstärkten Nutzung der erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Windkraft usw. liegen. Wenn Sie sich von den Schwankungen am Strommarkt unabhängiger machen wollen, können Sie in eine Photovoltaikanlage investieren.
Stromkosten sparen durch eigenen Solarstrom und den nicht genutzten Rest einspeisen – wer sich jetzt für Photovoltaik entscheidet, erhält im Dezember 2024 noch die Förderung von 8,03 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp – 20 Jahre lang garantiert.
Ohne Stromspeicher kann ein Einfamilienhaus mit eigener PV-Anlage ca. 30% des Solarstroms selbst nutzen. Mit einem Solarstrom Speicher ist ein Eigenverbrauch von 60-80% möglich.