Die Nebenkosten steigen immer weiter an, wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Energiekosten senken können. Dabei bedeutet das Sparen nicht Verzichten, lediglich alte Gewohnheiten sollten überdacht werden.
Besonders Singles leiden unter den hohen Nebenkosten. In ihrem Haushalt ist der pro Kopfverbrauch höher als bei Paaren oder Familien. Wie kommt es dazu?
Effizienzklassen
Einige Elektrogeräte erhalten seit März 2021 neue EU-Effizienslabel. Das betrifft unter anderem Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Trockner und Monitore. Für Geräte wie Wäschetrockner, Staubsauger, Backöfen erfolgt die Umstellung wohl erst im Jahr 2024.Die neuen Klassen haben nur noch die Stufen A bis G, die Plus-Klassen wie "A+++" oder "A++" entfallen, um die Energieeffizienz der Geräte zu verdeutlichen. Gleichzeitig wurden viele Geräte neu bewertet und zurückgestuft. Die Klasse A wird momentan fast gar nicht mehr vergeben und nur wenige Spitzen-Geräte erreichen die Klasse B. Die neuen Labels bieten mehr Informationen als die alten. Außerdem ist jetzt ein QR-Code integriert, der gescannt werden kann und zu einer Webseite mit noch mehr Fakten führt. Auch wurden neue Messverfahren eingeführt, die den Alltag im Haushalt realistischer widerspiegeln.
Lassen Sie die Kühlschranktür nur möglichst kurz auf, stellen Sie die Temperatur nicht zu tief ein und tauen Sie das Gerät regelmäßig ab. Wählen Sie als Standort einen möglichst kühlen Platz innerhalb des Raums, abseits von Herd und Heizung.
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Standby-Verbrauch senken mit Schalter-Steckerleisten
Mit Steckerleisten mit einem Schalter senken Sie den Standby-Strombedarf von nicht genutzten Geräten wie Fernsehern oder Netzteilen. Achten Sie bei der Anschaffung auf besonders effiziente Geräte, diese verbrauchen deutlich weniger als Altgeräte und die Mehrkosten spielen sie schnell wieder ein.
Auf LED umstellen
Tauschen Sie alte Glühbirnen gegen effiziente LED-Leuchtkörper aus. Diese benötigen rund 30 Prozent weniger Strom als herkömmliche Energiesparlampen oder gar Halogenbirnen.
Beim Backen und Kochen sparen
Bei vielen Gerichten kann man auf das Vorheizen des Ofens verzichten. Beim Kochen legen Sie möglichst immer einen Deckel auf den Topf und nutzen Sie die Restwärme des Herdes. Wasserkocher sparen gegenüber den althergebrachten Teekesseln deutlich Strom. Erwärmen Sie auch immer nur soviel Wasser, wie gerade benötigt wird. Achten Sie darauf, dass Topf und Kochplatte den gleichen Durchmesser besitzen.
Sparen beim Duschen, Wäschewaschen und beim Abwasch
Nutzen Sie Sparduschköpfe, die das Volumen verringern, installieren Sie Perlatoren in den Wasserhähnen. Diese verwirbeln das Wasser mit Luft und helfen so, kostbares Nass zu sparen. Nutzen Sie bei Waschmaschinen und Geschirrspülern usw. möglichst das ECO- und Öko-Programm, die zwar länger dauern, aber deutlich sparsamer sind.
Verzichten Sie möglichst auf das Vorspülen von Geschirr und Wäsche. Um eine Verkeimung zu vermeiden, sollte trotzdem einmal im Monat ein Programm mit höherer Temperatur gewählt werden. Trocknen Sie die Wäsche möglichst draußen, etwa auf dem Balkon.
Senken Sie die Temperatur der Wasserbereitung aber nicht unter 60 Grad Celsius ab, da sich sonst gesundheitlich bedenkliche Legionellen vermehren können.
Ideale Raumtemperaturen in verschiedenen Räumen
Wohnzimmer 20-22 °C
Schlafzimmer 16-18 °C
Küche 18-20 °C
Badezimmer 23 °C
Außerdem lohnt es sich oft, alte Heizkörperventile durch neue Thermostate zu ersetzen. Sie können sogar in programmierbare Thermostate investieren, um die Temperatur um einige Grad bei Nichtnutzung eines Raumes abzusenken. Allerdings sollten Sie diese nicht zu stark senken, da später hier das Aufheizen viel Energie kostet und Schimmelbildung droht. Ein Temperaturabfall unter 16 Grad Celsius sollte vermieden werden. Nur bei Gebäuden, die länger nicht genutzt werden wie Ferienhäuser, kann die Heizleistung auch stärker abgesenkt werden, aber höchstens bis zur Frostschutzgrenze. Diese ist auf den Ventilen meist mit einem Sternchen gekennzeichnet, ansonsten riskieren Sie Frostschäden.
Heizung: Heizungspumpe und Thermostate tauschen
Wenn Sie ein Haus besitzen, kann sich der Austausch der alten Heizungspumpe gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe mit einem niedrigen Energie-Effizienz-Index (EEI) lohnen. Die Kosten von rund 350 Euro machen sich bereits nach ca. drei Jahren durch die Stromeinsparung bezahlt. Bei vielen Heizungen kann man bei warmen Temperaturen den Sommerbetrieb einstellen oder nach Rücksprache mit dem Fachmann die Vorlauftemperatur absenken.
Sie können außerdem Rohre selbst isolieren, das Material gibt es bereits für wenige Euro im Baumarkt. Eine regelmäßige Entlüftung und die Kontrolle des Wasserstandes der Heizung sind ebenfalls wichtig. Auch die Dämmung etwa der Decken zu Dachboden und Keller lohnt sich besonders. Ebenso ist die Isolierung der Fassade meistens sinnvoll.
Außerdem sollten Heizkörper nicht von Möbeln verdeckt werden, selbst Staub kann die Heizleistung schon senken. In einem Gebäude müssen nicht überall die gleichen Temperaturen herrschen, in der Küche reichen meist 18 Grad aus, in Räumen wie Wohn- und Esszimmer 21 statt 23 Grad Celsius, ohne dass man friert.
Die Zahlen auf dem Thermostat entsprechen ungefähr diesen Temperaturen:
1 12 °C
2 16 °C
3 20 °C
4 24 °C
5 28 °C
Richtig Lüften
Moderne, hoch effiziente Häuser haben meist eine Lüftungsanlage installiert, die der verbrauchten Luft die Wärme entzieht und wieder ins Haus zurückführt. Der Austausch alter Fenster gegen moderne dreifach verglaste Fenster hilft Energie zu sparen, außerdem sollte die Kippstellung der Fenster vermieden und möglichst nur für kurze Zeit stoßgelüftet werden. Nachts helfen Vorhänge, Fensterläden und Rollos, den Wärmeverlust über die Fenster zu begrenzen.
Dämmung des Hauses + Photovoltaikanlage
Am meisten Energie sparen Sie mit der Dämmung eines Hauses und der Installation einer modernen Heizung, wie etwa einer Wärmepumpe. Eine Photovoltaikanlage, besonders in Verbindung mit einem Speicher, hilft, die Stromkosten zu senken, da deutlich weniger teurer Strom aus dem öffentlichen Netz erworben werden muss. Sie können den Strom stattdessen günstig selbst produzieren.
Stromkosten sparen durch eigenen Solarstrom und den nicht genutzten Rest einspeisen – wer sich jetzt für Photovoltaik entscheidet, erhält im Dezember 2024 noch die Förderung von 8,03 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp – 20 Jahre lang garantiert.
Ohne Stromspeicher kann ein Einfamilienhaus mit eigener PV-Anlage ca. 30% des Solarstroms selbst nutzen. Mit einem Solarstrom Speicher ist ein Eigenverbrauch von 60-80% möglich.